Bei der Hausfinanzierung gilt es zwischen zwei Zinssätzen zu unterscheiden, dem Sollzins und dem Effektivzins. Der Unterschied zwischen Soll- und Effektivzins ist vergleichbar mit dem Verhältnis Netto- zu Bruttopreis. In einem Nettopreis ist beispielsweise die Mehrwertsteuer nicht enthalten. Der Bruttopreis enthält dagegen alle Kosten und bestimmt somit den Endpreis.
Der Sollzins entspricht in dieser Gleichung also dem Nettopreis – er gibt lediglich die Höhe des Kreditzinses an, den Sie der Bank dafür zahlen, dass sie Ihnen das Darlehen leiht.
Der Effektivzins oder effektive Jahreszins dagegen entspricht dem Bruttopreis: Er umfasst die Gesamtkosten inklusive sämtlicher Nebenkosten wie Bereitstellungszinsen, die von Anbieter zu Anbieter variieren können. Seit einem BGH-Urteil aus dem Jahr 2014 sind Bearbeitungsgebühren von Krediten unzulässig, deshalb ist der Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins nicht mehr hoch. Denn Kosten wie Kontoführungsgebühren oder Gebühren für eine Bonitätsprüfung darf Ihnen der Kreditgeber nicht mehr berechnen.
Die Angebote der unterschiedlichen Banken sollten Sie ausschließlich anhand des Effektivzinses miteinander vergleichen. Denn dieser enthält die Gesamtkosten der Finanzierung, die während der Zinsbindung auf Sie zukommen und entscheidet somit darüber, wie teuer die Immobilienfinanzierung wird.